3.3.2017
Seit einiger Zeit habe ich den kleinen Bruder von Amazon Echo im
Einsatz, den Amazon Echo Dot. Aber lohnt sich die Anschaffung überhaupt
und wie sieht es mit dem Sprachgesteuerten Online Einkauf aus? Ein
kleiner Test, was mit Amazon Echo Dot derzeit möglich ist. Dieser
Artikel beruht auf eigenen Erfahrungen und erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Nach der erfolgreichen Einführung des Onlineshoppings,
steht uns derzeit der "Angriff" der digitalen Sprachassistenten bevor.
Auch wenn ich persönlich mehrfach versucht habe beispielsweise Siri in
meinen Alltag zu integrieren, habe ich bisher noch keinen wirklichen
Anwendungsfall gefunden, für welchen ich einen Sprachassistenten sinvoll
nutzen könnte.
Nachdem Siri also bei mir persönlich durchgefallen ist, wollte ich Alexa in Form von Amazons Echo Dot eine zweite Chance geben.
Bei Amazon Echo Dot handelt es sich um den kleinen Bruder vom Amazon
Echo. Der Amazon Echo Dot ist mit 83,5 x 83,5 x 32mm und 163g Gewicht
ein Sprachassistent von Amazon. Er wird per Handyapp in das heimische
WLAN-Netz eingebunden und wird ab diesem Zeitpunkt ausschließlich per
Sprachbefehle gesteuert. Am Gerät befinden sich 4 Tasten mit welchen man
die Laustärke erhöhen sowie verringern, die Spracherkennung ausschalten
und Alexa mit einem Knopfdruck anstelle des Aktivierungswortes
aktivieren kann. In der Alexa App können weitere Einstellungen
beispielsweise das deaktivieren der Amazon Einkaufsfunktion vorgenommen
werden.
Wahlweise kann der Amazon Echo Dot zusätzlich auch per
Bluetooth oder Klinkenstecker an die Stereoanlage angeschlossen werden,
um eine bessere Audiowiedergabe zu erzielen.
Nachdem die Integration in das WLAN erfolgt ist, kann man Amazon Echo
Dot viele Dinge einfach Fragen und erhält, wie ich finde auch sehr
schnell, eine passende Antwort. Hierbei erkennt "Alexa" automatisch ohne
vorheriges Anlernen die Sprache von allen anwesenden Personen. Auf die
Frage "Alexa, wie wird morgen das Wetter in Bremen" bekommt man die
Wettervorhersage von Bremen für den morgigen Tag vorgelesen. Sobald der
Echo Dot das Aktivierungswort "Alexa" erkannt hat, wird dies auch
visuell durch einen LED-Ring unterstützt.
Es sind bereits viele
Funktionen wie beispielsweise ein Timer, einen Wecker oder die
Möglichkeit Musik aus verschiedenen Quellen wie beispielsweise Amazon
Music, Spotify oder über TuneIn abzuspielen integriert. Die
Möglichkeiten des Echo Dot können durch die Installation weiterer
"Skills" ausgeweitet werden. Die Installation der "Skills" erfolgt
hierbei über die Alexa App.
"Alexa" kann viele nützliche und
auch weniger nützliche Fragen beantworten. Zu den eher kurzweilligen
unterhaltsamen Dingen zählt beispielsweise die Möglichkeit sich von
Alexa (eher relativ) flache Witze erzählen zu lassen.
Zu den
eher nützlichen Dingen zählt beispielsweise die Funktion für
Wettervorhersage oder sich unter anderem Informationen über Personen aus
dem Internet vorlesen zu lassen. So Antwortet "Alexa" auf die Frage
"Wer ist Chuck Norris" beispielsweise: "Chuck Norris ist ein
US-amerikanischer Kampfkünstler, Action-Schauspieler und Buchautor."
Diese Informationen entnimmt Alexa schlicht und einfach von Wikipedia.
Aber
auch die Funktion der Tageszusammenfassung ist eine tolle Sache. Ich
habe beispielsweise die tagesschau für meine aktuelle
Tageszusammenfassung ausgewählt und kann nun jeden Morgen oder Abend
"Alexa" fragen, "Was gibt es neues?" daraufhin spielt "Alexa" mir die
tagesschau in 100 Sekunden vor.
Um mit dem Echo Dot Online per Sprachsteuerung bei Amazon einkaufen
zu können, muss diese Funktion zunächst in der Alexa App eingeschaltet
werden. Anschließend kann man als Amazon Prime Kunde Artikel bestellen,
hierzu fragt Alexa zum Abschließen der Bestellung einen 4-stelligen
Sicherheitscode ab, da es in Amerika bereits zu fehlerhaften
Bestellungen durch Kinder gekommen ist.
Besitzt man keine Amazon
Prime Mitgliedschaft oder hat die Einkaufsfunktion deaktiviert, kann
"Alexa" trotzdem Artikel, die eindeutig erkannt und zugeordnet werden
konnten, dem Amazon Einkaufswagen hinzufügen. Für Artikel, die nicht
eindeutig erkannt werden konnten, wird im Einkaufswagen eine Sprachnotiz
hinterlegt, die beispielsweise am Desktop-PC angehört werden und so der
Artikel manuell hinzugefügt werden kann.
Derzeit halte ich es noch für verfrüht Kunden anderer E-Commerce Plattformen die Möglichkeit zu eröffnen Artikel über den eigenen Webshop per Amazon Echo zu bestellen. Zumal die einfache Bestellmöglichkeit wahrscheinlich der Amazon Plattform vorbehalten sein wird, und so die Integration anderer Onlineshops für den Kunden nur durch kompliziertes manuelles Navigieren durch die einzelnen Bestellschritte möglich ist.
Zur Verarbeitung der Empfangenen Sprachbefehle schickt der Amazon
Echo Dot diese an die Amazon Server. Hierbei sollten nur Daten
übertragen werden, nachdem das Aktivierungswort ("Alexa") genannt wird.
Ich habe es nicht überprüft, es besteht jedoch für Amazon die
Möglichkeit ständig die Gespräche mit Hilfe dieser Geräte zu belauschen,
um so beispielsweise für jeden Kunden ein sehr genaues Profil anlegen
zu können.
Aus Datenschutzsicht sind daher die digitalen
Sprachassistenten derzeit umstritten. Zumal auch alle
Sprachaufzeichnungen auf den Amazon Servern gespeichert werden, diese
lassen sich zwar löschen, doch hierdurch leidet die Spracherkennung, da
Alexa durch die gespeicherten Daten die sprachlichen Eigenheiten des
Benutzers lernt.
Amazon Echo Dot ist ein unterhaltsames Gerät, welches in
verschiedenen Situationen beispielsweise wenn man beim Kochen keine Hand
frei hat und einen Timer einstellen möchte, sehr nützlich sein kann.
Hier muss man jedoch im Bezug auf den Datenschutz abwägen ob der Nutzen
höher ist als das Risiko ständig von einem Unternehmen belauscht werden
zu können.
Im Bezug auf den Sprachgesteuerten Online Einkauf hat
Amazon hier derzeit eine absolute Vorreiterrolle eingenommen, da
insbesondere der Amazon Echo Dot bereits jetzt kostengünstig zu haben
ist, obwohl der Spracheinkauf derzeit "nur" für Prime Kunden möglich
ist.
Es bleibt abzuwarten wie diese Form des Onlineshoppings von
den Kunden angenommen wird. Denn schließlich hat auch Amazon nicht
immer mit allen Projekten Erfolg.
Für mich persönlich gibt es
noch viele kleinere Hürden beim Sprachgesteuerten Einkauf zu lösen,
bevor dieser sich in der breiten Masse durchsetzen wird. Amazon ist
jedoch mit dem Echo und dem Echo Dot bereits auf dem Weg diese Hürden zu
lösen.
Wie immer bin ich gespannt, wie die Entwicklung diesbezügich, auch in Betracht des Datenschutzes, weiter geht.